Das müssen Sie wissen:

Alpaka-Zucht


  Hier finden Sie bald alles, was Sie zunächst zur Zucht von Alpakas wissen sollten. Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Buch: Warum Alpakas?, in unserem Blog und in unseren FAQ.

Wir möchten an dieser Stelle verschiedene Zuchtformen beschreiben. Dabei gehen wir davon aus, dass eine “wahllose” Zucht nicht gewollt ist. Nur durch eine kontrollierte Verpaarung, können verschiedene Eigenschaften vermehrt und in den nächsten Generationen verstärkt/verringert werden. Sie können unseren Deckservice nutzen, um den optimalen Deckhengst für Ihre Zuchtform zu finden.

1. Linienzucht


Hier werden nur Tiere zweier, maximal dreier verschiedener Zuchtreihen immer wieder miteinander gekreuzt. Das Ergebnis ist damit zuverlässig und vorhersagbar.

Der Nachteil ergibt sich aus dem immer enger werdenden Genmaterial. Das Risiko unerwünschte, bisher unbemerkte rezessive Gene neben den positiven Eigenschaften ebenfalls zu verstärken und dann in einem Großteil der Nachkommen zu etablieren wird pro Generation höher. Die Linienzucht ist in Australien/Neuseeland relativ verbreitet.

 2. Inline-Breeding

Inline-Breeding bedeutet nichts anderes als “Inzucht”. Damit soll ein bestimmtes Merkmal besonders schnell in der Zucht verfestigt werden, indem eng miteinander verwandte Alpakas (Geschwister, Eltern/Kind, Verwandte 2. Grades) verpaart werden. Zwar ist dieses Verfahren in der Pferdezucht nicht unüblich und führt auch nicht zwangsweise zu erkrankten Tieren, trotzdem kann es Probleme mit sich bringen, wenn

  • der Vater bereits das Ergebnis einer länger bestehenden Linienzucht ist

  • bestimmte Merkmale schon sehr dominant eingezüchtet wurden, sodass sie im Fohlen “zu stark” hervortreten

Natürlich können durch “Inzucht” auch Missbildungen auftreten. Dies tritt allerdings weniger häufig auf, als man denken könnte. Das Inline-Breeding ist eher eine Maßnahme nach vorher “wahlloser” Züchtung und sollte maximal kurzfristig (1. Generation) eingesetzt werden (wenn überhaupt).

 3. Outcross-Breeding


Outcross-Breeding beschreibt das Gegenteil von Inline-Breeding. Allerdings wird hier nicht wahllos etwas “Fremdes” eingekreuzt, sondern vielmehr bewusst bestehendes, gut durchgezüchtetes genetisches Potential vermehrt. Dieses Verfahren wird zunehmend in den USA und in Australien auf unterschiedliche Weise praktiziert:

In den USA werden Vicunjas und Paco-Vicunjas immer wieder in bestehende Linien eingekreuzt. Da Vicunjas aber eine geringere Bewollung besitzen, führt dies zu einer geringeren Faser-Dichte der Nachkommen. Aus diesem Grund werden Vicunjas (wenn überhaupt) nur begrenzt eingesetzt.

In Australien werden gezielt Suris in die Huacaya-Zucht eingebracht. Dies kann zu höherem Glanz und höherer Curvature führen, wenn sehr gute Suris verwendet werden.

 4. Konsequenzen für uns Züchter


  • Die gezielte, dokumentierte Zucht ist erst in den 90er Jahren in Deutschland angekommen, weshalb wir die Ergebnisse vieler Verpaarungen nicht absehen können

  • Bekanntes mit Bekanntem zu kreuzen, muss nicht zwangsweise zu dem erwarteten Ergebnis führen, da viele Jahre lang “wahllos” gezüchtet wurde und wir die Genetik nicht einsehen können

  • Anfänger sollten sich den Stammbaum neuer Alpakas genau angucken und aushändigen lassen

  • Schnelle Erfolge können nur mit kontrolliertem Inline- oder Outcross-Breeding erzielt werden

  • Eine Zucht sollte gut dokumentiert werden, um unbeabsichtigtes Inline-Breeding zu verhindern

  • Auf Bekanntem lässt sich aufbauen: fragen Sie andere Züchter oder nutzen Sie bekannte Zuchthengste, die sich schon über Generationen bewiesen haben. Dies macht die Vorhersagen der folgenden Generationen leichter

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